Zur Person

 
„2001 habe ich meine Lehre als Industriekeramiker begonnen. Die ging damals 3 Jahre. Allerdings muss man dazu sagen, dass ich bereits seit meinem 14 Lebensjahr, um genau zu sein, seit 1997 bei Boizenburg Fliesen tätig bin. Es gab damals die Möglichkeit, dort in den Ferien mein Taschengeld zu verdienen und da meine ganze Familie zu dem Zeitpunkt dort gearbeitet hat, habe ich eigentlich eine Familientradition fortgeführt.
Meine Ausbildertätigkeit mache ich bereits mehrere Jahre, allerdings mit Unterbrechungen. Bereits vor der Meisterschule, die ich 2014 besucht habe, habe ich mich für die Azubis starkgemacht.“ (René)
„Ich wollte damals unbedingt Koch werden. Ich koche gerne und das gar nicht so schlecht. Aber ich habe gemerkt, dass ich in diesem Beruf keine Zukunft habe.

Der Industriekeramiker bot sich an. Ich kannte das Unternehmen und so habe ich meine Chance ergriffen. Den Einstellungstest musste ich trotzdem machen. Den haben sie knallhart durchgezogen. Es war von Anfang an klar, dass ich zum Unternehmen gehöre.“ (René)

„Während der Ausbildung nicht. Das Negative war mehr die drohende Insolvenz, die wir damals durchmachen mussten. Wir haben zu der Zeit gezittert, aber dadurch sind wir genau da, wo wir heute sind. Wir haben wirklich schon den zweiten Monat auf Geld gewartet und sind trotzdem noch zusätzlich zur Arbeit gekommen. Durch den Zusammenhalt haben wir auch diese Herausforderung gemeistert und sind über uns hinausgewachsen.“ (René)

Zum Beruf

„Mir macht die Abwechslung viel Spaß. Bei so jungen Leuten wird es nie langweilig. Man fängt an, anders zu denken und kann sich besser in Situationen reinversetzen.
 
Die frisch gebackenen Azubis haben immer wieder neue Ausreden. Ein Beispiel, das mir einfällt, war ein Termin bei dem Schweriner Bildungszentrum. Um 9 Uhr wollten wir uns dort treffen. Die Betonung liegt auf „wollten“. Mein Azubi kam zu spät. Seine Begründung war der Regen. Am ZOB hat es so doll geregnet, dass er noch mal nach Hause gehen musste.
 
Betreuen tu ich die Azubis nicht. Einen Industriekeramiker würde ich betreuen, da ich selbst einer bin. Bei den anderen Lehrberufen sorge ich eher dafür, dass sie betreut werden. Ich bin zuständig für die Überwachung und Planung. Dass jeder so eingesetzt wird, wie es vorgesehen ist. Die Abteilungsleiter sind in diesem Fall die Betreuer. Ich führe unter anderem die Bewerbungsgespräche, erstelle Durchlaufpläne und bin der Problemlöser, wenn die Abteilungsleiter nicht mehr weiterkommen.“ (René)
„Wir gucken nicht wirklich auf die Schulnoten. Wir achten eher auf den Eindruck im Gespräch und darauf, wie der Test ausfällt. Der Test ist in diesem Sinne nur eine Entscheidungsunterstützung. Bei uns kriegt jeder eine Chance. Hauptsache, man kann das Interesse für den Beruf erkennen.
Wenn das Probearbeiten auch positiv wahrgenommen wird, steht dem nichts im Wege.“ (René)
„Im Endeffekt entwickelt man über Jahre eine Intuition. Passt es, passte es vielleicht teamfähig? Verschiedenste Punkte, die dort eine Rolle spielen.“ (Oliver)
„Ich nehme alle Sorgen und Nöte immer ernst und habe gerne ein offenes Ohr. Ich gebe alles, was in meiner Macht steht, um das Problem zu lösen, und höre erst auf, bis das Problem gelöst ist.“ (René)

Zum Unternehmen

„Sich immer weiter fortbilden! Nie aufhören, etwas Neues lernen zu wollen. Auch wenn das wie eine Floskel klingt, aber man sollte die Vorschläge der älteren Kollegen schätzen und auf den Weg mitnehmen. Letztendlich haben sie die Fehler bereits gemacht, die dem Azubi noch passieren könnten.“ (René)

„Weil Boizenburg Fliesen die Duz-Kultur lebt. Bei uns ist es locker. Man braucht keine Angst zu haben, auch mal Fehler zu machen. Wir arbeiten auf Augenhöhe. Die Azubis bekommen bei uns bereits viel Verantwortung, soweit das möglich ist. Wir haben hier ein großartiges Team. Die Menschheit braucht Fliesen. Das ist die Zukunft!“ (René)

„Wir sind im Unternehmen eine Gemeinschaft, die zusammenhält. Durch die vielen Feste, die hier gefeiert werden, herrscht eine lockere Stimmung und ein angenehmer Umgang. Vor allem das Azubi-Event, das jährlich stattfindet, ist ein Highlight, auf das sich die Azubis jedes Mal freuen.“ (René)